Inhalt
In demokratischen Gesellschaften werden Wahrheiten und Werte im Diskurs verhandelt. Multimodale Kommunikationsformen – etwa Karikaturen, Memes, Reels oder VR-Szenarien – prägen diese Diskurse zunehmend. Ihre wachsende Macht trägt maßgeblich dazu bei, dass demokratische Werte und Strukturen unter Druck geraten. Im Zentrum der Tagung stehen die Mechanismen multimodaler Kommunikation, die verstärkt für populistische, extremistische und manipulative Zwecke instrumentalisiert werden. Diese ‚semantischen Kämpfe‘ um Sprache und Deutungshoheit können demokratische Prozesse untergraben und den gesellschaftlichen Frieden gefährden. Die Tagungsbeiträge diskutieren, wie narrative Strategien in verschiedenen medialen Formaten funktionieren, welche Rolle Text-Bild-Kombinationen in politischen Diskursen spielen und wie diese gezielt zur Desinformation genutzt werden.
Aufbau
Die Tagung verfolgt einen inter- und transdisziplinären Ansatz, der Sprach-, Kultur-, Sozial-, Medien-, Geschichts- und Bildungswissenschaften miteinander verbindet. Da das Phänomen multimodaler Kommunikation global wirksam ist, berücksichtigt sie verschiedene Sprach- und Kulturräume – mit Fokus auf deutsche, französische, italienische und lateinamerikanische Kontexte. Sie beleuchtet zentrale Fragestellungen aus interdisziplinärer Perspektive und ist eng mit schulischer Praxis verknüpft. Eine eigens organisierte Table Ronde bringt Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit Vertretungen des Kultusministeriums, des Münchner Zentrum für Lehrerbildung sowie Lehrkräften zusammen, um konkrete didaktische Transferformate zu entwickeln.
Zielsetzung
Die Tagung verfolgt das Ziel, Impulse für ein wissenschaftlich fundiertes Konzept zur Förderung kritischer Diskursfähigkeit und multimodaler Textkompetenz zu geben – mit starker Transferorientierung für die schulische Bildung. Dieser Wissenstransfer steht im Zeichen der ‚Third Mission‘, also der Verantwortung der Wissenschaft, gesellschaftliche Relevanz zu entfalten.
Ausführliche Informationen zur Tagung finden Sie auf der Homepage des Instituts für Romanische Philologie.