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Amerikanische Delegation am MZL zu Fragen der Lehrkräfteausbildung

18.09.2023

Am 16. Juni begrüßte das MZL eine amerikanische Delegation angehender Lehrkräfte von der University of Lipscomb, Nashville Tennessee, an der LMU München.

Ein besonderes Interesse der Delegation der University of Lipscomb, Nashville TN, USA, bestand zum einen in den unterschiedlichen Phasen der Lehrkräfteausbildung und zum anderen in Programmen und Prozessen für Lehrkräfte und Führungskräfte an Schulen, die einen innovativen Charakter aufweisen.

Als Problem der amerikanischen Lehrkräfteausbildung beschrieb die Professorin Deborah Boyd, dass sich immer weniger Universitätsstudierende für den Lehrberuf entscheiden würden. Der Lehrkräftemangel sei entsprechend hoch und die Bundesstaaten reagierten mit unterschiedlichen Methoden darauf, beispielsweise mit Möglichkeiten des Quereinstiegs, die je nach Bundesbehörde mit strengen Auflagen oder auch teilweise mit sehr wenigen Voraussetzungen gehandhabt würden. Dies führe in den USA zu einer Debatte darüber, wie freie Lehrerstellen besetzt werden können, ohne dass die Qualität des Unterrichts in den Klassenzimmern leidet.

Das MZL informierte zunächst allgemein über die 1. Phase der Lehrer:innenausbildung an der Universität und die vielfachen Möglichkeiten zwischen Schulart und Fächerkombinationen zu wählen. Über die 2. und 3. Phase der Lehrer:innenausbildung gab Dr. Marion Bauer, Seminarrektorin für Mittelschulen, Auskunft. Sie konnte den amerikanischen Studierenden die große Relevanz des praktischen Ausbildungsabschnitts mit vielen Beispielen verdeutlichen.

Neben dem allgemeinen Aufbau der unterschiedlichen Lehramtsstudiengänge und Ausbildungsabschnitte informierte das MZL im Anschluss über das Programm „Lehrerbildung@LMU“ das von der Qualitätsoffensive Lehrerbildung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung finanziert wird und ein zentrales Instrument zur Weiterentwicklung der Lehrer:innenbildung an der LMU schafft. Alle für die Lehrer:innenbildung der LMU relevanten Fakultäten sind in das Projekt eingebunden, das seine Schwerpunkte auf die Themen Berufsfeldbezug in den Fachwissenschaften, Digitalisierung und Inklusion, Stärkung der Lehr:innnenpersönlichkeit und die Nachhaltigstellung der geschaffenen Projektstrukturen an der LMU setzt. Desweiteren stellte das MZL das erfolgreiche Programm „LMU Teacher Coaching & Training“ vor, das die Entwicklung einer resilienten Lehrer:innenpersönlichkeit durch Coachings und Workshops in kleinen Gruppen anstrebt, sowie das Professionalisierungsprogramm „Lehramt Pro“, das Schüsselqualifikationen durch erfahrene Lehrpersonen an Studierende vermittelt.

Der Austausch mit den amerikanischen Studierenden erwies sich als überaus fruchtbar und beinhaltete auch eine Diskussion darüber, wie Lehrkräfte generell gut für ihre Arbeit im Klassenzimmer vorbereitet und wie qualitative Standards angewendet und evaluiert werden können.

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