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Buchempfehlung: Türken- und Türkeibilder im 19. und 20. Jahrhundert: Pädagogik, Bildungspolitik, Kulturtransfer

21.07.2021

Eine lesenswerte Auseinandersetzung mit der deutsch-türkischen Bildungsgeschichte

Der Sammelband Türken- und Türkeibilder im 19. und 20. Jahrhundert: Pädagogik, Bildungspolitik, Kulturtransfer, der als erster Band der Reihe „Wie die Türken in unsere Köpfe kamen. Eine deutsche Bildungsgeschichte“ im Frühjahr 2021 bei Julius Klinkhardt erschienen ist und von Ingrid Lohmann und Julika Böttcher herausgegeben wurde, bietet eine Auseinandersetzung mit der deutsch-türkischen Bildungsgeschichte und speziell mit der Frage, ob die Gründe, warum sich das deutsche Bildungswesen so schwer damit tut, Bevölkerungsgruppen mit Migrationshintergrund und muslimischen Glauben in die Gesellschaft zu integrieren, in eben dieser Bildungsgeschichte liegen: Stereotype – und dazu gehören auch die Bilder, die man sich in Deutschland von Türken und der Türkei macht – gehen immer auf Vorurteile zurück. Diese sind oftmals mehrere Jahrhunderte alt und sind im kollektiven Unbewussten tief verankert.

In zehn Aufsätzen von Beiträger:innen, die im DFG-Projekt „Das Türkeibild in der deutschen Bildungslandschaft“ tätig sind oder mit diesem kooperieren, werden Narrative des Türken- und Türkeidiskurses, die sich in der neueren Bildungsgeschichte angesammelt haben, rekonstruiert und hinterfragt. Dabei werden transnationale und postkoloniale Perspektiven eingenommen, um ein heute weitgehend unbekanntes Kapitel der Bildungsgeschichte zu beleuchten und das Selbstverständnis der im Bildungswesen Tätigen zu hinterfragen.