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„Einfach machen! Wartet nicht auf andere!“ – 1. Movie Night des MZL

14.11.2023

Auf der ersten Movie Night des MZL wurde der Dokumentarfilm „Teachers for Life – Lernen aus Verbundenheit“ gezeigt und in einer anschließenden Fragerunde mit Co-Regisseurin Kathrin Höckel reflektiert.

Am 07. November durfte das MZL Lehramtsstudierende sowie an Bildung Interessierte zur ersten Movie Night mit der Filmvorführung „Teachers for Life – Lernen aus Verbundenheit“ (produziert vom AVE Institut) begrüßen. Besonderes Schmankerl dieser Veranstaltung war die Anwesenheit von Kathrin Höckel, die im Film zusammen mit Julian Wildgruber Regie führte und im Anschluss an die Vorführung für Fragen zur Verfügung stand.

„Teachers for Life“ portraitiert außergewöhnliche Lehrer:innen aus England, Frankreich, Dänemark und Deutschland, die mit ihrer den Schüler:innen zugewandten Pädagogik zu einer wertschätzenden Lehrer:in-Schüler:in-Beziehung beitragen und die Schüler:innen in ihrer individuellen Entwicklung bekräftigen und unterstützen. Im Laufe des Films wird dabei nicht nur die persönliche Entwicklung einzelner Schüler:innen näher betrachtet, sondern auch die Beziehungskompetenz einzelner Lehrkräfte durch ständige Selbstreflexion in den Blick genommen.

Im Fokus der anschließenden Diskussionsrunde stand zunächst die Frage, inwieweit der Film mit einem selbst zu tun hat bzw. ob man diese Vorstellung von Bildung teilt. Die einhellige Meinung des Publikums war es, dass der Film ein positives Bild einer empathischen und wertschätzenden Bildung zeichne, das erstrebenswert sei. Jedoch sei eine individuelle, dem einzelnen Kind zugewandte Pädagogik in deutschen Klassenzimmern nur schwer umsetzbar. Die Reaktion von Frau Höckel spiegelte den Ton des Films wider: so ermutigte sie die Studierenden, kleine Schritte zu gehen, anstatt das ganze System umwälzen zu wollen. Es reiche beispielsweise, zehn Minuten des eigenen Unterrichts dafür zu verwenden, Achtsamkeit und Empathie aufzubauen – und dabei seinem eigenen individuellen Lehrstil treu zu bleiben. Auch die Sorge, vor allem durch die herausfordernde zweite Phase der Lehramtsausbildung seinen individuellen (Lehr-)Stil zu verlieren, wurde diskutiert. Frau Höckel legte hier den Studierenden nahe, sich mit den „richtigen“ Leuten zu umgeben und nie aufzuhören sich mit der Frage zu beschäftigen, wie gute Schule aussehen könne. Dabei sei der Glaube an die eigenen Fähigkeiten sowie harte Arbeit, insbesondere an sich selbst, ein Schlüssel zum Erfolg. Dies seien die Hebel, die die Lehrer:innen von morgen selbst beeinflussen können: erst wenn man sich selbst als Lehrkraft besser kennen und sehen lerne (auch durch präventive Methoden), sei man in der Lage, Schüler:innen auf Augenhöhe zu begegnen, jedes Kind individuell wahrzunehmen und es darin zu bestärken, an sich selbst zu glauben. Hilfreich sei hierfür die im Film verwendete Metapher einer Fensterscheibe: zunächst solle man die Scheibe auf der eigenen Seite putzen, bevor man sich der anderen Seite widme. Dies sei eine lebenslange, jedoch lohnenswerte Aufgabe.

Trotz viel negativer Presse in Bezug auf die Bildungspolitik bleibt die Co-Regisseurin hoffnungsvoll. Initiativen wie „Schule im Aufbruch“ oder der deutsche Lehrkräftepreis, der von Schüler:innen nominierte Lehrkräfte für innovativen Unterricht prämiert, seien Zeugnis für eine positive Entwicklung. Alle großen Bewegungen fingen erstmal klein an, daher gibt Frau Höckel den künftigen Lehrkräften folgenden Rat für ihre künftige Tätigkeit mit: „Einfach machen! Wartet nicht auf andere!“.

Das durchweg positive Feedback der Beteiligten bestärkt das MZL in der Annahme, durch solche Formate schon in der ersten Ausbildungsphase einen wichtigen Beitrag im Diskurs zur Bildungsentwicklung und dem Lehren im 21. Jahrhundert zu leisten.

Bei Interesse kann „Teachers for Life“ online über Vimeo, Amazon, iTunes und Microsoft angesehen werden: Film online streamen