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Internationalisierung der Lehrkräftebildung

24.11.2021

Das MZL berichtete über seine Internationalisierungsmaßnahmen bei einem Seminar des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) vom 9.11. – 10.11.2021.

Wie kann die Internationalisierung der Lehrkräftebildung vorangebracht werden? Mit dieser Frage beschäftigte sich ein Seminar des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) vom 9.11. – 10.11.2021. Aufgrund der umfangreichen und vielfältigen Internationalisierungsangebote der LMU und insbesondere des MZL wurde MZL-Mitarbeiterin Annamaria Spiegel-Luttringer hierzu als Referentin eingeladen und stellte die vielfältigen Internationalisierungsmaßnahmen des MZL vor.

Allgemeiner Tenor der Veranstaltung war der Wunsch, die Internationalisierung der Lehrkräftebildung voranzutreiben, um auf den Unterricht in diversen, multikulturellen und -sprachlichen Klassenzimmern vorbereitet zu sein. Diese Forderung ist jedoch nicht neu, denn bereits 2013 äußerte sich die Hochschulrektorenkonferenz hierzu eindeutig:

„Ihrer Rolle als Multiplikatoren können Lehrer und Lehrerinnen nur gerecht werden, wenn sie selbst die hierfür unabdingbaren persönlichen interkulturellen Erfahrungen gemacht haben. Daher empfiehlt die Hochschulrektorenkonferenz, dass Hochschulen im Kontext ihrer umfassenden Internationalisierungsstrategien auch ihre Studienangebote in der Lehrerbildung konsequent internationalisieren. Dies bezieht sich sowohl auf die Integration von Mobilitätsfenstern in die Curricula und die Förderung von Schulpraktika im Ausland als auch auf die gezielte Vermittlung interkultureller Kenntnisse und Fähigkeiten im Sinne einer Internationalisierung zu Hause.“ (HRK, 2013)

Einen weiteren Antrieb zur Umsetzung der Empfehlungen der Hochschulrektorenkonferenz verleiht die Initiative Lehramt.International des DAAD die einen ganzheitlichen Ansatz bei der Internationalisierung der Lehrer:innenbildung verfolgt: Alle beteiligten Akteur:innen werden in unterschiedlichen und doch miteinander in Beziehung stehenden Modulen adressiert:

  • Es werden Modellprojekte zur strukturellen Internationalisierung der Lehramtsstudiengänge an Hochschulen gefördert.
  • Lehramtsstudierende, die ein schulisches Praktikum im Ausland absolvieren, können sich für ein Stipendium bewerben.
  • Um alle Akteur:innen, insbesondere auch die politische Ebene in den Schul- und Wissenschaftsministerien der Länder, einzubinden und miteinander zu vernetzen, werden regelmäßige Politikdialogveranstaltungen unter anderem mit den Länderministerien, der KMK und den Schulbehörden durchgeführt.

Die LMU fördert durch eine ganze Reihe von Möglichkeiten die Mobilität in der Lehrer:innenbildung. Die Maßnahmen der LMU lassen sich in drei Kategorien unterteilen: Auslandsstudium, Auslandspraktika und Teaching Assistantship-Stellen. Diese Möglichkeiten für Lehramtsstudierende hat das MZL in einer Übersicht zusammengestellt.

Neben diesen Möglichkeiten hat das MZL weitere Internationalisierungsmaßnahmen speziell für Lehramtsstudierende ergriffen: Zum einen verleiht das MZL das neue LehramtPRO-Zertifikat InternationalisierungPLUS, dessen Hauptbestandteil das Ableisten eines Auslandsaufenthaltes umfasst. Um zu gewährleisten, dass der Auslandsaufenthalt gewinnbringend genutzt wird, werden die Studierenden in einem Vorbereitungsmodul, bestehend aus einer theoretischen Einführung durch ein E-Learning-Angebot und einem praxisorientierten interkulturellen Training auf ihren Auslandsaufenthalt vorbereitet. Die gewonnenen Eindrücke und Erfahrungen werden zusätzlich in einem Nachbereitungsworkshop reflektiert und diskutiert.

Ein weiteres Ziel der Internationalisierungsstrategie des MZL besteht in einer Internationalisation@home, also einer Förderung der Auseinandersetzung mit dem Thema Internationalisierung ohne Mobilität. Diese wird durch ein umfangreiches Angebot an Workshops zum Thema Internationalisierung im Bereich LehramtPRO umgesetzt. Auch hier steht der Erwerb interkultureller Kompetenzen zunächst anhand einer theoretischen Einführung im Fokus. Des Weiteren setzen sich die Workshops mit der Umsetzung des Internationalisierungsgedankens in der Schule auseinander und erarbeiten, wie interkulturelle Kompetenzen bei Schüler:innen angebahnt werden können. Das Engagement im Sinne dieser Internationalisation@home wird ebenfalls in einem Zertifikat bestätigt.

Das Praktikumsamt des MZL vermittelt im Rahmen des Projekts PrimA schulische Auslandspraktika speziell für Lehramtsstudierende. Hierzu kooperiert das Praktikumsamt seit vielen Jahren mit 19 Schulen weltweit. Die Teilnehmer:innen werden vor, während und nach dem Praktikum in Form von Informationsveranstaltungen, Beratungen und Auswahlgesprächen unterstützt.

Die vorgestellten Maßnahmen der LMU und des MZL stießen bei den Teilnehmer:innen des DAAD-Seminars aufgrund der Vielfalt der Angebote auf hohe Resonanz. Eine Vielzahl weiterer Projekte und Projektvorhaben zur Internationalisierung der Lehrkräftebildung wurden im Rahmen des Seminars vorgestellt, die zwar nur teilweise auf andere Bundesländer und Universitäten übertragbar sind, aber dennoch wichtige Impulse lieferten. Das MZL wird weiterhin intensiv an solchen Austauschen teilnehmen und Informationen und Wissen zur Internationalisierung zur Verfügung stellen.