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Sprache.Schriftsprache.Bildungssprache (SSB!)

06.04.2023

Das Projekt bildet Studierende der LMU München als Lernpat:innen aus und unterstützt damit Kinder mit Fluchterfahrung und neu zugewanderte Kinder.

Das Projekt „Sprache.Schriftsprache.Bildungssprache – Förderung von Kindern mit Fluchterfahrung und neu zugewanderten Kindern (SSB!)“ läuft seit dem Schuljahr 2017/18 an Münchner Grundschulen. Ziel des Projekts ist die Förderung neu zugewanderter Kinder – mit und ohne Fluchthintergrund. Dazu werden Studierende aus den Studiengängen LA Grundschule, LA Sonderpädagogik, LA Mittelschule, Pädagogik BA, Bildungsforschung MA und Psychologie BA der LMU München als Lernpat:innen ausgebildet. Pro Schule stehen zwei bis sechs Lernpat:innen zur Verfügung, die an unterschiedlichen Tagen arbeiten. Somit erhalten die Lehrkräfte mehrmals pro Woche Unterstützung. Lehrkräfte und Lernpat:innen arbeiten gemeinsam in verschiedenen Organisationsformen: Arbeit mit der gesamten Klasse in verschiedenen Formen des Co-Teachings, Differenzierung in Einzel- oder Kleingruppenförderung. Die Verantwortung für die Klasse liegt bei der Lehrkraft, während die Lernpat:innen unterstützend zur Seite stehen. Diese Unterstützung erfolgt in Regelklassen und Deutschklassen (Klassen, in denen neu zugewanderte Kinder auf die Regelklasse vorbereitet werden).

Die teilnehmenden Studierenden werden an der LMU München in einer Schulung auf die Tätigkeit als Lernpat:innen vorbereitet und mit einem Begleitseminar über den Zeitraum der Förderung weiter qualifiziert und unterstützt. Dabei wird sowohl theoretisch als auch praxisorientiert vorgegangen. Gemeinsam werden theoretische Inhalte wie Heterogenität unter neu zugewanderten Kindern, die Berücksichtigung kultureller Diversität, der Umgang mit traumatisierten Kindern und Jugendlichen, Diagnosekompetenz im sprachlichen und schriftsprachlichen Lernfeld, Förderung von Sprache und Schriftsprache, Förderplanung sowie Fördermaterialien für das sprachliche und schriftsprachliche Lernfeld erarbeitet. Darüber hinaus wird auch Raum für die Besprechung konkreter Fälle gegeben. Damit eröffnet sich für die teilnehmenden Studierenden die Chance das theoretisch erarbeitete Wissen zu nutzen, um so ihre Kompetenzen für den Umgang mit Heterogenität, für das Arbeiten im Team und für die gezielte Förderung zu erwerben und auszubauen. Die praktische Tätigkeit in der Schule umfasst neben der sprachlichen Förderung der Kinder in Deutsch als Zweitsprache (DaZ), auch die Förderung der schriftsprachlichen Fähigkeiten sowie schulischer Arbeitsformen, die Stärkung der Persönlichkeit, die Unterstützung beim Umgang mit Traumata sowie Diagnose und Förderung (Erstellung von Förderplänen abhängig von der Klassenzusammensetzung und den Förderbedarfen). Diese Kombination aus Theorie und Praxis ermöglicht den Studierenden wichtige Kompetenzen für den späteren Lehrberuf, aber auch andere berufliche Kontexte zu entwickeln.

Im Schuljahr 2022/23 werden 35 Klassen mit insgesamt rund 600 Kindern durch 70 Lernpat:innen unterstützt. Die Lernpat:innen erhalten einen Vertrag als studentische Hilfskraft an der LMU München. Zu den Unterstützer:innen und Kooperationspartner:innen des Projekts zählen u.a. das Bayerische Kultusministerium, die Landeshauptstadt München – Referat für Bildung und Sport, der MLLV, das Praktikumsamt des MZL, der Adventskalender für gute Werke der Süddeutschen Zeitung e.V. und die Tessin Stiftung.

Näheres zum Projekt finden Sie auf der Projektwebsite.

Iman El Abdellaoui

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